Kollektive Selbstversorgung

09. Juni 2016

Es ist das Gegenkonzept zur Agrarindustrie: Die Solidarische Landwirtschaft sorgt für transparente ökologische Erzeugung vor Ort und spart sich die Vermarktung: Denn das geerntete Obst und Gemüse wird direkt an die Mitglieder verteilt.

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Licht als Leitmotiv

07. Juni 2016

Die St. Marien-Kirche in Schlangen wird bald in hellerem Licht erstrahlen. Bei der Sanierung des Gotteshauses setzen die katholische Kirchengemeinde, Künstler und Architekt auf Licht als wesentliches gestalterisches Element.

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Fenster in den historischen Kurbetrieb

07. Juni 2016

Liegehalle − dieses Wort kennt heute kaum noch jemand. Dabei erinnern diese Gebäude an die Anfänge des Kurbetriebes und die frühere Behandlung von Lungenerkrankungen.

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Aachener Flair in Oesterholz

07. Juni 2016

Das CHIO in Aachen gilt im Pferdesport als das herausragende Turnierereignis des Jahres. Und das liegt nicht nur an dem hochklassigen Sport, sondern auch an einer ganz besonderen Atmosphäre.

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„Willi Winzig“ auf der Freilichtbühne

07. Juni 2016

In Bellenberg kommen dieses Jahr Fans von Heinz Erhardt auf ihre Kosten. Der Schlänger Bote war bei einer Probe der Komödie „Das hat man nun davon“ dabei und hat sich von der schauspielerischen Leistung der Darsteller überzeugen lassen. Eine gelungene Hommage an einen großen Humoristen.

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Meckermann's Märchenstunde

Zu Zeiten der zweiten großen Völkerwanderung herrschte König Huldrych I. über ein kleines, aber blühendes Reich. Einzig die Abgaben flossen derart spärlich, dass sich der König und seine Ministralen die dringend benötigten Gulden immer aufs Neue leihen mussten. Da aber das Zinsverbot - wie von der katholische Kirche einst gepredigt - längst seine Gültigkeit verloren hatte, befand sich der König stets in arger Bedrängnis.

Seine Untertanen aber spürten davon wenig und lebten recht glücklich und zufrieden. Konnten sie doch in Ruhe ihren Geschäften nachgehen und sich anschließend sogar bei Spielen und Wettkämpfen vergnügen oder die freie Zeit in einem idyllisch gelegenen Badebecken verbringen. Ihr Reich machte einen einladenden Eindruck. Die Handelswege wurden gesäumt von Bäumen und Blumen und zahlreiche Schänken und Gasthöfe hatten ihre Türen geöffnet. Sogar aus fernen Ländern waren Köche in das kleine Reich gekommen, um dort ihre Spezialitäten feilzubieten.
Die Fürsorge Huldrychs galt vor allem den Alten und Gebrechlichen, was das Volk mit Anerkennung zur Kenntnis nahm.

Doch eines Tages legte eine böse Fee eine verzauberte Brille (nicht vom örtlichen Fachhandel - der Sätzer) ins Gemach des Königs. Und all die treuen Vasallen, die ihm den Weg auf den Thron geebnet hatten, und die ihn stets mit Rat und Tat unterstützten, erschienen dem ­Herrscher nun wie kleine, schrumpelige Narren. Im Laufe der Zeit fühlte sich Huldrych zunehmend belästigt von seinen einstigen Weggefährten und seinen unwissenden Untertanen.

Da das Volk von einer besonders sturen und streitbaren Wesensart war, wurden die Gesten der Missbilligung und des Unverständnisses, die Huldrych aussandte, anfangs nicht verstanden. Die Untertanen belästigten ihren König weiter. Sie ließen nicht ab, ihn zu befragen oder erdreisteten sich gar, eigene Vorschläge zu unterbreiten. Da war es nur verständlich, dass Huldrych die Schlosstüren fest verriegelte und fortan allein die Entscheidungen Gültigkeit erlangten, die der Herrscher selbst ersonnen und für gut befunden hatte. Die Einwohner seines Reiches aber ließ er seine Verachtung spüren.
Die älteren unter ihnen erinnerten sich noch gut an frühere große Regenten wie Gustav den Friedensbewegten, Willy den Demokratischen oder Johannes den Versöhnlichen, und waren betrübt. Die Jüngeren verloren nur hin und wieder in den Schänken oder auf dem Marktplatz ein Wort des Unmutes. Offenen Tadel wagten die Untertanen nicht, denn die Reizbarkeit des Königs war ihnen wohl bekannt und sie fürchteten sein scharfes Schwert.
So geschah es, dass Huldrych in seinem Schloss Entscheidungen traf und niemand mehr danach fragte, ob diese denn gut und richtig wären. Viele Untertanen machten Kniefälle oder Bücklinge und die Ministralen verrichteten ihr Tagwerk so gut sie es vermochten, aber der König wurde nicht glücklich. Er wurde gereizter und misstrauischer und begann schlecht über seine Untertanen zu denken und zu sprechen. Die Bänkelsänger verbreiteten allerlei Wahres und Unwahres, Gesprochenes und Erdachtes aus dem Schloss. Und unter den Einwohnern des kleinen Reiches breitete sich die Furcht aus, selbst zum Opfer von Hohn und Spott zu werden oder gar in materielle Not zu geraten, weil man in Ungnade gefallen war.
Und so gingen Wochen und Monate ins Land. Der König ließ zahlreiche Windmühlen bauen und errichtete Häuser und Hütten für diejenigen, die die zweite Völkerwanderung in sein Reich gespült hatte. Einmal im Jahr feierte er mit seinen Untertanen einen großen Jahrmarkt, zu diesem Anlass bereiteten die Metzger des Landes eine ganz besondere Wurst von grauer Farbe und geheimnisvoller Zusammensetzung zu. 
Doch dann geschah etwas Sonderbares .... (Denn schließlich handelt es sich hier um ein Märchen.) Huldrych hatte bei seinem Hofbäcker einen Pi­ckert als Mittagsmahl bestellt. Als er sich zu Tisch begeben wollte, entdeckte er eine kleine graue Maus, die auf dem Tellerrand saß und dreist am königlichen Pfannkuchen knabberte. Mit einer ärgerlichen Handbewegung wollte er das Tier verscheuchen, doch die Maus biss ihm empört in den hochherrschaftlichen Finger, so dass ein paar Blutstropfen auf den Parkettboden fielen. Da merkten die Vasallen plötzlich, dass ihr Herrscher verwundbar war.  
Als der kluge Kämmerer dann noch die sonderbare Brille aus dem Gemach des Königs entfernte, um sie zu versilbern, sah der König seine Ministralen, Ratgeber und Untertanen wieder so wie sich wirklich waren. Und er erkannte die lauteren Absichten, die die meisten ­hegten. Da stand einem Happyend - zumindest in diesem Märchen - nichts mehr im Wege.

Fortsetzung folgt (vielleicht)

Bis dahin, sendet
Euer Maximilian Meckermann
herzliche Frühlingsgrüße

 

 

Wie bei allen „Meckerköppen“: Manches ist richtig, und anderes nicht falsch. Teilweise werden nur Halbwahrheiten genannt, und die noch verkehrt. Nichts ist repräsentativ, und höchstens zwei Promille der Leser teilen Meckermann’s Meinung. Damit keine Schmerzens­gelder und Prozesskosten anfallen, distanziert sich die Redaktion im ­voraus. Dennoch, wer uns mal die Meinung sagen möchte: meckermann@schlaengerbote.de